59. Vergleichsschießen in Monchau
Sieger hatte 1 Ring mehr !
Monschau begegnet Gemünd auf Augenhöhe

Bürgerschützen Montjoie gewinnen das 59. Vergleichsschießen mit Gemünd. Wettkampf endete so knapp wie nie zuvor

Monschau. Als Peter Dick als letzter Schütze den Schießstand betrat, herrschte Gleichstand. Mit seinem Ergebnis würde sich der Wettkampf zwischen den Monschauer Bürgerschützen und den Sebastianusschützen entscheiden. Beide Vereine standen bis dahin von den erzielten Ringzahlen absolut gleich – ein Unentschieden hatte es bei der Begegnung beider Schießsportgruppen in den vergangenen 59 Jahren noch nie gegeben. Dick musste 85 oder mehr Ringe erzielen, wenn er das Ergebnis für Monschau beeinflussen wollte. Er schoss – genau 85 Ringe. Die Sportschützen aus Monschau durften sich über einen „verdammt knappen“ Heimsieg freuen.
Die Sebastianusschützen aus Gemünd waren mit zwölf Sportschützen sowie iherer amtierenden Majestät Kurt Rupp in einem Bus angereist. Den letzten Sieg hatten sie im Jahr 2007 den Favoriten aus Monschau abgetrotzt. Seitdem war es vielleicht einmal knapper geworden, aber so richtig greifbar schien der Sieg nicht.
Der Monschauer Schützenpräsident Georg Kaulen freute sich, so viele Gäste im Vereinsheim an der Flora begrüßen zu dürfen. Er betonte die freundschaftlichen Bande zwischen beiden Vereinen und wies auf die gemeinsamen Veranstaltungen hin. Der Vergleichswettkampf im Kleinkaliberschießen bildet seit 1956 eine feste Markierung im Kalender beider Schützenvereine. Ditmar Krumpen, Brudermeister der Schützen aus Gemünd, wünschte sich einen spannenden Wettkampf und den Schützen eine ruhige Hand.
Dort müssen je fünf Schuss mit dem Sportgewehr stehend und liegend auf der 50-Meter-Schießbahn geschossen werden, die zehn besten Ergebnisse kommen dabei in die Wertung. Die Monschauer als Favoriten mit Heimvorteil gingen durchaus selbstbewusst in den Wettkampf; schließlich hatte man unter den gemeldeten Schützen nicht wenige wettkampferprobte sichere Kandidaten, die für ein ordentliches Ergebnis zu garantieren schienen. Doch gerade von jenen kamen immer mehr Schützen mit hängenden Köpfen vom jeweiligen Durchgang zurück – unzufrieden mit der eigenen Leistung, teilweise etwas fassungslos.
Bei den Herausforderern aus Gemünd dagegen lief es blendend an; sie erzielten ausgesprochen hohe Ergebnisse. Der so heiß ersehnte Sieg schien endlich greifbar. Am Ende wurden die besten zehn Ergebnisse addiert – und herauskam dann eben doch jener Gleichstand, der sprichwörtlich in der letzten Minute mit einem Ring Differenz zu Monschaus Gunsten entschieden wurde.
„Das ist wirklich ärgerlich“, bekannte Rainer Schmitz, der zu den Leistungsträgern von Gemünd zählt. „Da bist du so kurz davor – und es entscheidet nur ein einziger Ring!“ Auch altgediente Schützen, die schon über viele Jahre den Wettkampf prägen, konnten sich an einen solch knappen Ausgang nicht erinnern. „880 zu 879 Ringe: Das hat es noch nie gegeben“, erzählte Rudi Wiedemeyer aus Gemünd, der seit über 55 Jahren dabei ist. „Das engste Ergebnis waren drei oder 5 Ringe Unterschied.“
Brudermeister Ditmar Krumpen übergab den Pokal Peter Dick, dem Mannschaftsführer der Monschauer Schützen – wieder einmal sollte das gute Stück dort verbleiben. Ausgezeichnet wurden noch die jeweils besten Einzelschützen des Tages: Rolf Wiedemeyer (96 von 100 möglichen Ringen) aus Gemünd und Harald Egerland (93 Ringe) aus Monschau. Letzterer ist Mitglied in beiden Vereinen, weshalb die Sache für Ditmar Krumpen klar war: „Eigentlich also ein Gemünder Doppelsieg!“
Während des Wettkampfs wurde die Freundschaft zwischen beiden Vereinen hochgehalten. Im kommenden Januar werden die Bürgerschützen nach Gemünd zum Sebastianusfest reisen. Schon jetzt aber denken sie an den Vergleichswettkampf im nächsten Jahr. Dann begeht man nicht nur das Jubiläum der mittlerweile 60. Begegnung, man wird auch mit ganz viel Respekt vor einem ebenbürtigen Gegner dorthin reisen.
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