Deutlicher Heimsieg für Monschauer Schützen
Bürgerschützen Montjoie gewinnen das 57. Vergleichsschießen
mit Gemünd. Spannender Wettkampf und großartige Stimmung

Monschau. „Ich habe euch schon einmal den Zeitungsbericht von morgen mitgebracht“, begrüßte Präsident Georg Kaulen die zahlreich erschienenen Gäste im Vereinsheim an der Flora und hielt augenzwinkernd die Kopie eines Berichts hoch, der von einem Monschauer Sieg kündete. Durch Zufall war er vor kurzem auf dieses alte Stück Zeitung gestoßen: Fast auf den Tag 30 Jahre alt ist der Artikel und erzählt von einer Schützenfreundschaft, die schon viel länger besteht.

Ganz so leicht wollten es die Gemünder Sebastianusschützen ihren Monschauer Freunden diesmal nicht machen. Eigens einen Bus hatten sie gemietet und waren mit 14 Teilnehmern angereist, um heute den Sieg mit nach Hause zu nehmen. Fleißig hatten sie dafür trainiert, auch die amtierende Majestät, unser geschätzter Freund Christoph Kammers, hatte sich vorbereitet und ein Fass Gemünder Bier mitgebracht, das man gemeinsam nach dem Wettkampf leeren wollte.

Auch die Monschauer Majestät, Hermann I. (Weiss) war noch am Morgen auf den Schießstand gekommen, um unter Anleitung Peter Dicks, des Schießleiters der Sportschützen, und seines Vaters, eines der Gründungsmitglieder der Monschauer Schießsportgemeinschaft, das Liegend schießen mit dem Schießriemen zu üben.

Das Vereinsheim an der Flora war so gut besucht wie selten, die Stimmung war wie immer bei diesen Treffen humorvoll und freundschaftlich. Der Präsident der Bürgerschützen und Ditmar Krumpen als Brudermeister von Gemünd riefen zu den Waffen, um in sportlicher Fairness einen Sieger zu ermitteln. Geschossen wurde über eine Distanz von 50 Metern mit dem Kleinkaliber-Sportgewehr, jeweils 5 Schuss stehend-aufgelegt und liegend-freihändig. Bei den Ergebnissen im Stehendschießen zeigte sich, dass sich die Schützen beider Vereine als durchaus ebenbürtig erweisen. Beim Liegend schießen wurde aber deutlich, dass diese Disziplin den Monschauern eher lag. „Das liegt daran, dass bei uns das Liegend schießen weniger trainiert wird“, erklärte Rudi Wiedemeyer, mit 76 Jahren der Senior unter den Gemündern – und doch fast immer wieder deren Nummer Eins. „Das muss man üben, üben, üben!“ Die Monschauer schossen hier so gut wie beim Auflageschießen, bei den Gemündern zeigte sich ein deutlicher Leistungsabfall. Christopher Stollenwerk, der schon 2010 den Wettkampf als tagesbester Monschauer Schütze abgelegt hatte, zeigte auch hier wieder eine gute Form, als er liegend eine „50“ mit vorbildlichem Schussbild hinlegte. Unter den Monschauern die einzige Schützin: Danja Waldeck-Dick half aus und katapultierte sich ohne jegliches Training in die Wertung.

Mit zunehmender Tageszeit zeichnete sich ein deutliches Ergebnis ab. Die Monschauer mussten nur noch dieses eine Mal siegen, dann hätten sie drei Siege in Folge erzielt und dürften den von Ehrenkönig Heinz Mertens gestifteten Pokal in ihrem Vereinsheim aufstellen. Schon damals hatte Heinz davon gesprochen, dass dieser Pokal eine „Rückkehr-Automatik nach Monschau“ besäße – er sollte damit recht behalten. Am Ende, nachdem die jeweils besten zehn Schützen gewertet worden waren, stand es 895 zu 861 Ringe für die Heimmannschaft: ein Monschauer Sieg mit einer Differenz von 34 Ringen, das war schon einmal knapper gewesen!

Monschaus Präsident Georg Kaulen und Gemünds Brudermeister Ditmar Krumpen nahmen die Siegerehrung vor und überreichten Mannschaftsführer Peter Dick den großen Pokal. Die jeweils tagesbesten Schützen beider Vereine wurden ebenfalls geehrt. Auf Gemünder Seite handelte es sich dabei – wen wundert’s? – um Alt-Schütze Rudi Wiedemeyer, der mit 92 von 100 möglichen Ringen seine zeitlose Form unter Beweis stellte. Für Monschau schoss an diesem Tag Harald Egerland mit 95 Ringen am glücklichsten, gerade er, der den Schießsport in beiden Vereinen ausübt und damit ein gutes Beispiel ist für die gelebte Schützenfreundschaft zwischen Monschau und Gemünd. Nach der Siegerehrung wurde noch gefeiert. Dabei vergaß man auf beiden Seiten nicht, sich für die nächsten Treffen zu verabreden. Die Gemünder waren erst vor kurzem auf dem Hubertusessen in Monschau gern gesehene Gäste, der Gegenbesuch erwartet die Gemünder auf ihrem Familienabend am 18. Januar 2014.


Text: (C) 2013 Schützen Monschau.

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