Gemünd hat einen echten Ritter
Jochen Herrmann wurde in Korschenbroich zum Ritter des Ordens vom Heiligen Sebastianus in Europa geschlagen
Vom 28. bis 30. August fand die Herbsttagung der Europäischen Gemeinschaft Historischer Schützen (EGS), der Zusammenschluss von sechs Millionen Schützen in zwölf Nationen, in Korschenbroich statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurden 20 neue Mitglieder aus fünf Nationen in den Ritterorden vom Heiligen Sebastianus in Europa aufgenommen, unter ihnen auch der Gemünder Jochen Herrmann. Der Schützenbruder der Gemünder Sebastianus-Schützenbruderschaft wurde am Freitag während des zweistündigen Pontifikalhochamtes mit Weihbischof Dr. Heiner Koch, von seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit Otto von Habsburg zusammen mit 19 weiteren Kandidaten zum Ritter geschlagen.

Jochen Herrmann ist seit 1964 Schützenbruder der Gemünder Tell-Kompanie, von 1984 bis 1999 bekleidete er das Amt des Bezirksbundesmeisters des Bezirksverbandes Schleiden und wurde 1999 zum Ehrenbundesmeister ernannt. Die Auszeichnung zum Ritter krönt quasi seine Schützenlaufbahn.

Herrmann wurde von seiner Frau Erika, der Tochter Christiane mit Ehemann Dirk und Tochter Lilly sowie von Sohn Lothar mit Ehefrau Linda und den Kindern Paul, Tim und Karla begleitet. Auch Diözesanbundesmeister Kurt Bongard aus Dedenborn ließ es sich nicht nehmen der Ehrung beizuwohnen. Außerdem fanden sich dreißig Schützen aus dem Bezirksverband Schleiden ein, unter ihnen Gemünds Schützenkönig Wido Schmidt, Schützenkaiser Rainer Schmitz, der Bezirksbundesmeister Hermann-Josef Jakobs und sein Stellvertreter Heinz-Peter Metzen, der im Jahr 2006 im polnischen Chojnice (bei Danzig) selbst zum Ritter des Ordens geschlagen wurde. Somit kommen aus dem Bezirksverband Schleiden jetzt zwei der insgesamt 270 Mitglieder, die sich beim Ritterschlag zum Leitgedanken des Ordens veerpflichtet haben: „Für Gott, für ein vereintes christliches Europa, für das Leben“.

Nach dem Umzug durch Korschenbroich im Anschluss an die Messe brach die ganze Gesellschaft nach Gemünd auf, wo Erika Herrmann eine Überraschung für ihren Ehemann bereit hielt. Zusammen mit ein paar Eingeweihten hatte sie ins Schützenhaus Essen und Getränke organisiert, um mit allen Mitgereisten nicht nur den Ritterschlag sondern auch Herrmann’s Geburtstag zu feiern. Somit ein doppelter Grund zur Freude: Wer wird an seinem Geburtstag schon mal zum Ritter geschlagen?